FAQ

Pflanzen, Bäume und Sträucher

Gepflanzt werden sollten ausschließlich standortheimische Gehölze. Das sind Bäume und Sträucher, die in Deutschland heimisch und zugleich für den jeweiligen Standort geeignet sind. Wir empfehlen, Pflanzen aus der Region von der Forstbaumschule Fürst-Pückler in Bad Liebenwerda – Zeischa zu beziehen.

Die Anzahl der Arten, die auf einem konkreten Grundstück gepflanzt werden können, ist abhängig von der Größe der zur Verfügung stehenden Fläche. Auf kleineren Flächen sollen es mindestens fünf Arten sein, auf größeren Flächen entsprechend mehr.

Gepflanzt wird auf Flächen, die die Eigentümer*innen (Stadt, Kirchen, Unternehmen, Schulen und Kitas, private Grundstücksbesitzer) dafür zur Verfügung stellen. Es benötigt dazu eine vertragliche Vereinbarung mit den Flächeneigentümer*innen. Die Flächen bleiben im Eigentum der bisherigen Besitzer*innen, die sich verpflichten, die gepflanzten Bäume und Büsche langfristig wachsen zu lassen.

Der Aspekt der Pflege ist für die Aktion sehr wichtig. Es wäre leider sehr nutzlos, Bäume in den Boden zu bringen, wenn alle bei ungünstiger Witterung direkt wieder eingehen würden. Wir haben viele Stunden in ein sinnvolles Pflanz- und Pflegekonzept gesteckt. Dieses sollte je nach Fläche gemeinsam mit den Flächenbesitzer*innen angepasst und vertraglich abgesichert werden. Hierzu wird eine Vereinbarung mit den Flächeneigentümer*innen unterschrieben. Die Flächen bleiben im Eigentum der bisherigen Besitzer*innen, die sich verpflichten, die gepflanzten Bäume und Büsche langfristig wachsen zu lassen.

Die letzten beiden Sommer haben deutlich gemacht, dass der Klimawandel eine Tatsache ist und in welche Richtung die Entwicklung gehen wird. Wie schon seit einigen Jahrzehnten prognostiziert, werden die Sommer heiß und trocken, Regen ist eher im Winter zu erwarten. Die Fachleute nennen das „Winterregengebiet“ oder „Mittelmeerklima“. Dass unsere Pflanzenwelt daran nicht gut angepasst ist, sehen wir auch: Buchen und Linden leiden besonders schwer unter dem Trockenstress.

Es gibt aber auch bei uns Pflanzen, denen solche Bedingungen nicht viel ausmachen. Das sind Arten, die an besonders warmen, trockenen Standorten wachsen: in aufgelassenen Steinbrüchen zum Beispiel oder an sonnenbeschienenen Steilhängen.

Außerdem beobachten wir intensiv, welche Arten in diesem Jahr (2019) weniger gelitten haben. Das sind unter anderem der Eingrifflige Weißdorn, die Weichselkirsche und das Pfaffenhütchen.

Dem entsprechend wählen wir die Pflanzen für die uns zur Verfügung stehenden Flächen sorgfältig aus. Pflanzen, von denen zu erwarten ist, dass sie mit den zukünftigen Klimabedingungen nicht zurechtkommen, werden nicht verwendet.

Für die Pflanzaktionen sollten Bäume und Büsche verwendet werden, die ein bis zwei Jahre alt sind – Baumbabys sozusagen. Ihre Lebenserwartung ist je nach Art ganz unterschiedlich: Eichen können zum Beispiel mehrere hundert Jahre alt werden. Wir pflanzen sie für unsere Ur-Urenkel!

Büsche werden normalerweise nicht so alt, aber 40 bis 70 Jahre können sie auch werden. Und man kann sie immer wieder verjüngen, indem man sie etwa alle 15 Jahre stark zurückschneidet.

Obstbäume mit ihren großen, süßen, saftigen Früchten sind immer veredelte Bäume. Die Eigenschaften der Kultursorten werden nämlich nicht zuverlässig vererbt, so dass aus den Samen gezogene Nachkommen ganz anders aussehen und schmecken als die Mutterpflanze. Deshalb nimmt man von den Sämlingen Wurzeln und Stamm, kappt die Spitze und setzt darauf einen Zweig der gewünschten Sorte. Wenn Stamm und Zweig gut zusammengewachsen sind, kann die Baumschule nach einigen Jahren einen Obstbaum verkaufen. Der kostet dann natürlich deutlich mehr als ein ein- oder zweijähriger Sämling. Deshalb können wir mit unserem Projekt (3 € pro Baum / Strauch) keine Obstbäume finanzieren.

Die beste Zeit zum Pflanzen der Setzlinge beginnt im Herbst. Die Monate Oktober und November sowie Februar und März sind üblicherweise gut zum Pflanzen geeignet.

Der Klimawandel findet statt, die Klimazonen verschieben sich. Vegetation und Tierwelt müssen sich dem anpassen.

Es liegt nahe, sich vor diesem Hintergrund weltweit nach Pflanzenarten umzusehen, die an die kommenden Klimaverhältnisse bereits angepasst sind. Damit erreicht man dann auch rasch eine große Artenvielfalt – die Stadt wird zum botanischen Garten. Allerdings können unsere heimischen Tierarten mit den ihnen fremden Pflanzenarten meist nichts anfangen.

So werden beispielsweise die Früchte der heimischen Gewöhnlichen Berberitze von 19 Vogelarten gefressen, die Früchte der nichtheimischen Thunbergs Berberitze nur von 7 Arten.

Ziel des Projektes ist aber nicht nur den Bestand an Gehölzen zu erhöhen, sondern zugleich die Tierwelt (besonders Insekten und Vögel) zu unterstützen, indem durch die Bäume und Sträucher quasi Futter bereitgestellt wird. Und hierfür sind nicht-heimische Arten deutlich weniger geeignet.

Um aber vorhersehbare Ausfälle wegen des Klimawandels dennoch möglichst auszuschließen, orientieren wir uns an der Vegetation, die bei uns an besonders warme und trockene Standorte angepasst ist. Hinzu kommen die Beobachtungen des vergangenen Sommers (2019), die uns deutlich zeigen, welche Arten besonders anfällig gegen Trockenstress sind.

Pflanzen, von denen zu erwarten ist, dass sie mit den zukünftigen Klimabedingungen nicht zurechtkommen, solltet ihr nicht verwenden.

Nein. Alle Bäume und Sträucher werden gemeinsam bei Pflanzevents in den Boden gebracht.

Boden ist ein wunderbarer Wärmespeicher. Selbst wenn die Luft schon frostig ist, auch wenn der Boden schon mit Reif bedeckt ist, ist es im Untergrund noch deutlich wärmer. So können junge Bäume heimlich und ungesehen wachsen – nach unten, mit ihren Wurzeln. Über der Erde herrscht dabei Winterruhe, das heißt für die Pflanzen, dass sie nicht zugleich Kraft für das Wachstum und den Erhalt der Blätter brauchen. So können sie für den Anfang alles in die Wurzeln stecken. Deshalb ist der späte Herbst die beste Pflanzzeit (auch wenn wir manchmal kalte Finger dabei bekommen).  

Pflanzparty

Viele Menschen pflanzen an vielen Orten in ganz Dresden Bäume und Sträucher. Zu einem vereinbarten Termin kommen Pflanzwillige und die Organisator*innen des Events. Als Organisator*innen bringt ihr Pflanzgut und Werkzeuge mit. Es wird nach eurer Anleitung fleißig und mit viel Spaß gepflanzt und danach (oder in einer Pause) gibt es eine Stärkung und Getränke. Die Pflanzen werden gründlich angegossen.

Nein. Mit jeder Unterstützung durch Spender:innen kann eine bestimmte Anzahl von Bäumen gestiftet werden, die dann in Dresden von Freiwilligen bei einer oder mehreren Pflanzpartys gepflanzt werden.

Bisher war es so: Entsprechend des gemeinsam erreichten Spendenstandes wurde Ende Oktober die damit erreichte Anzahl an Pflanzen eingekauft. Diese stehen zur Pflanzung auf den Pflanzpartys zur Verfügung. Jede*r hat die Möglichkeit, selbst mitzupflanzen. Ob dabei nur ein Baum oder mehrere in den Boden gebracht werden, hängt ganz von den Spender*innen selbst und der Anzahl der Teilnehmer*innen bei den Pflanzpartys ab.

Dänische Bürger*innen haben in ihrer Spenden-Aktion gemeinsam 2,4 Mio. € für ca. 900.000 Bäume gesammelt.

Indien, Äthiopien und Ecuador stellen gemeinsam fast jedes Jahr neue Baumpflanz-Rekorde auf. Mit diesen Zahlen können wir uns noch lange nicht vergleichen, sind aber hochmotiviert diese Bewegung in Deutschland zu beginnen.

Bei Tag24 bestätigt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen ihre Unterstützung unserer Aktion: „Die Stadtverwaltung befindet sich im Gespräch mit der Gruppe und will sowohl fachlich, als auch bei der Suche nach Flächen unterstützen.“

Finanzen

Das Projekt wird ausschließlich über Spenden finanziert. Mit dem Betrag von 3,00 € sind die Kosten für den Erwerb einer Pflanze und die mit der Pflanzung verbundene Organisation gedeckt. Wenn also jede Dresdnerin und jeder Dresdner 3,00 € spendet, können wir die 550.000 Bäume und Sträucher pflanzen. Die ersten circa 3.000 Spenden (über 220.000 Euro) wurden über eine Crowdfunding–Kampagne auf der Dresdner Plattform Startnext gesammelt. Eine detailliertere Aufstellung der Kosten wurde im Laufe der Kampagne veröffentlicht. Heute stehen alle Aspekte des Projektes „open source“ frei für weitere Pflanzungen in Dresden oder auch für Projekte in anderen Städten zur Verfügung. Die genauen Kostenverteilungen sind abhängig von der Anzahl zu pflanzenden Bäume, Unterstützungen von Bürger*innen und Organisationen, Anzahl der Flächen und der damit verbundenen Anzahl der Pflanztage. Es kann sein, dass ihr als neue Initiator*innen vor neuen Kostenberechnungen steht. Bei allen Fragen wendet euch gern an uns via Kontakt.

Die Finanzen wurden in der Vergangenheit von der Stiftung Wilderness International verwaltet. Diese ist als gemeinnützig anerkannt und Mitglied der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Die Stiftung stellte Spendenbescheinigungen für die steuerliche Geltendmachung aus und organisierte auch die Pflanzaktionen (Kauf der Pflanzen, von Werkzeug etc.).

Inzwischen hat Wilderness International – wie bereits zu Beginn der Kampagne geplant – das Projekt an die Initiativen der Stadtbevölkerung übergeben und sich aus der operativen Leitung zurückgezogen, um so Raum für ziviles Engagement zu machen. Die Stiftung möchte sich damit wieder zu 100% auf ihr Kernprojekt fokussieren und intakte Ökosysteme weltweit vor dem Verschwinden bewahren. Sie kauft jedes Jahr viele hundert Hektar Primärregenwald in Peru und Kanada und schützt sie für die Zukunft. Außerdem führt sie lokal Umweltbildungsprojekte durch. Wilderness International steht gern weiterhin zur Verfügung, um Erfahrungswerte zu teilen.

In Zukunft kann die Verwaltung der Spenden durch andere bürgernahe Vereine oder Stiftungen übernommen werden.

Wir empfehlen, nur 2-3 jährige Baumsetzlinge zu verwenden und diese aus einer regionalen Baumschule zu beziehen. Die Setzlinge werden aus unserer Erfahrung im Durchschnitt 90 Cent kosten. Insgesamt 65% der Gelder gehen in das Pflanzmaterial und in die mit der Pflanzung verbundenen Kosten, wie Bodenvorbereitung, Pflanzwerkzeuge, Flächenakquise, Pflanzplanung und Pflegekonzepte. Weitere 20% gehen in die Pflanznebenkosten, wie Kommunikation und Marketing, Buchhaltung, Verwaltung und die Crowdfunding-Gebühren. In der Aktion wurde ebenfalls ein Puffer von 15% für Unvorhergesehenes integriert.

Die genauen Kostenverteilungen sind abhängig von der Anzahl zu pflanzenden Bäume, Unterstützungen von Bürger*innen und Organisationen, Anzahl der Flächen und der damit verbundenen Anzahl der Pflanztage. Es kann sein, dass ihr als neue Initiator*innen vor neuen Kostenberechnungen steht. Bei allen Fragen wendet euch gern an uns via Kontakt.

Detailansicht

Für Organisationen

Wir empfehlen, Unternehmen, die eure Pflanzaktionen unterstützen möchten, folgende Infos zu geben:

Bei einer Spende erhalten sie ein offizielles Unterstützer-Zertifikat als PDF

Sie können in der Unterstützer-Galerie auf der Homepage als Unterstützer genannt werden

Für ihre Spende kann eine Spendenquittung ausgestellt werden (Achtung: Bitte schaut, dass ihr hier die entsprechenden Berechtigungen habt!)

Die Unternehmen können mit ihrem Team an den Pflanzparties (Teambuilding) teilnehmen.

Die Unternehmen können die Kampagne in ihre Kommunikation einbauen. Dazu haben wir unsere Grafik-Elemente zur freien Verwendung veröffentlicht: Downloads

Die Unternehmen können Textbausteine und den Mediakit für die eigene Kommunikation nutzen.

Super lässt sich die Initiative auch unterstützen, indem man die Aktion teilt, Flyer auslegt oder den Bildgenerator nutzt.

Alle Materialien in den Downloads stehen unter der CC BY 4.0 Lizenz zur freien Verwendung und Bearbeitung zur Verfügung. Die Materialien dürfen auch kommerziell weiterverwendet werden. Beim Nutzen der Inhalte sollte einen Link auf die MBMD-Homepage gesetzt werden.

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